Konventbau Geschichte

Die Predigerbibliothek ist im Konventbau des Adeligen Klosters Preetz untergebracht. Dieses Gebäude ist die verbliebene Hälfte des 1456 erbauten oder erneuerten Nordflügels der Klausur. Hier befand sich das Sommerrefektorium, in Preetz Remter genannt, das bis in die nachreformatorische Zeit als gemeinschaftlicher Speisesaal diente, später aber so verfiel, dass der Klosterprobst Franz von Rantzau es 1671 auf eigene Kosten „ganß von neuen repariren, und mit Mahlwerck, sampt den Fenstern“ wiederherstellen und ausmalen ließ.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren die aus dem späten Mittelalter stammenden Klausurbauten, zu denen auch der Remter gehörte, und der Kreuzgang baufällig geworden. Reparaturen erschienen zu aufwendig, so dass ein Abriss beschlossen wurde. Damit trat die Frage auf, wo Klosterarchiv, Trese (gesicherter Raum für die Verwahrung des ritterschaftlichen Archivs), Konventsaal und Predigerbibliothek untergebracht werden sollten. Nachdem Neubaupläne des Kieler Stadtbaumeisters Schernekau als zu kostspielig verworfen worden waren, entschied man sich dafür, einen Teil der Klausur – den Remter – stehen zu lassen und ihn 1851 zu diesem Zweck um- und auszubauen.

Schernekau überformte drei Seiten des Gebäudes neugotisch. Im Innern des ursprünglich durchgehend kreuzgratgewölbten Baus sind die Gewölbe nur noch im zweischiffigen Rest des ehemaligen Remters, in dem das wertvolle Klosterarchiv untergebracht ist, und in der zur Sakristei umgewidmeten Trese erhalten. Die Mitte wird von einem anderthalbgeschossigen, nach 1851 von Baumeister Mose eingebauten Saal eingenommen, der den Konventualinnen als Versammlungsraum diente und heute als Winterkirche genutzt wird. Die Predigerbibliothek, die 1726 im östlichen, damals noch kreuzgratgewölbten Gebäudeteil eingerichtet und 1738/39 mit umlaufender Galerie auf zwei Geschosse erweitert worden war, wurde von den Umbauten nicht betroffen.

Rekonstruktion der Klosterkirche

Klosterkirche Preetz · Rekonstruktion