Der Innenraum der Predigerbibliothek zeigt sich heute im Zustand des Umbaus von 1738/39. Später kamen zwei weitere Räume dazu: Im 19. Jahrhundert wurde im Süden ein von der Galerie aus zugänglicher Raum geschaffen. Ende des 20. Jahrhunderts wurde an der Nordseite des Obergeschosses ein zusätzlicher, kleinerer Raum für die Aufnahme von Büchern hergerichtet.
Problematisch für das Raumklima haben sich die Mauerwerke erwiesen: die Süd-und Ostwand sind spätmittelalterlich, die Westwand stammt aus dem Umbau von 1738/39, die Nordwand wurde Ende des 19. Jahrhunderts neu aufgeführt. Alle Mauerschichten reagieren unterschiedlich auf Feuchtigkeitseinträge. Die Luftfeuchtigkeit, die in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gemessen wurde, lag weit über dem für Bibliotheken optimalem Niveau. Abblättern von Farbanstrichen der Wände und Putzschäden waren die Folge. Der Fußboden des Bibliotheksraumes war 1971 nach Holzschädlingsbefall teilweise erneuert worden und musste 1995 völlig neu verlegt werden. Vorher hatte 1994 eine Schädlingsbekämpfung mit Methylbromid, anschließend mit Heißluft stattgefunden. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde loser Putz entfernt, die Wände wurden neu gekalkt, die Regale ausgebessert, die Stuckdecke instandgesetzt. Aber schon 2012 zeigte sich ein erneuter Schädlingsbefall, der eine Begasung erforderlich machte.
Dank der vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 2019 bewilligten, bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geführten „Zuschüsse für investive Kulturmaßnahmen bei Einrichtungen im Inland“ und zusätzlich gewährten Landesmitteln können die Schäden an den Wänden des Konventbaus denkmalgerecht behoben und vor allem der Bibliotheksraum saniert und klimatisch ertüchtigt werden. Diese Arbeiten haben 2021 begonnen und dauern weiter an.